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Jahresüberblick
2013 auch als
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Freitag, den 16.August 2013, 20.15 Uhr
St. Nikolaus-Münster
Internationaler Überlinger Orgelsommer 2013 4.Konzert
mit Hans-Uwe Hielscher, Wiesbaden
Am
Freitag, den 16. August 2013 um 20.15 Uhr, gastiert Hans-Uwe Hielscher
aus Wiesbaden im Rahmen des Überlinger Orgelsommers im St.
Nikolaus-Münster.
Hans-Uwe Hielscher studierte Kirchenmusik (A-Examen) an der Staatlichen
Hochschule für Musik in Detmold, sowie in Paris und Rouen mit dem
Schwerpunkt Französische Orgelmusik. In Utrecht studierte er das
Glockenspiel und absolvierte eine Ausbildung zum Carillonneur. Seit
1979 war Hans-Uwe Hielscher Organist und Carillonneur an der
Evangelischen Marktkirche in Wiesbaden und von 1988 bis 2003 Organist
an der Konzertsaalorgel im Kurhaus Wiesbaden. 1985 wurden seine
Verdienste um die französische Orgelmusik mit der Ernennung zum
„Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres“ geehrt. Mehr als 3000
Konzerte spielte Hans-Uwe Hielscher seit 1962 weltweit, nahm an
verschiedenen Orgelfestivals und Konzertreihen teil. Seine umfangreiche
Konzerttätigkeit ist in vielen CD- und Rundfunkaufnahmen festgehalten.
Sein Programm im Überlinger Münster umfasst auf der Marienorgel Werke
von Johann Pachelbel und Johann Gottfried Walther. An der Nikolausorgel
wird Hans-Uwe Hielscher ausschließlich sehr interessante, eigene
Orgel-Transkriptionen zu Gehör bringen: von Franz von Suppé die
Ouvertüre aus „Dichter und Bauer“, von Scott Joplin Concert
Waltz „Bethena“, von Noël Goemanne sein “El dia de fiesta”, von Albert
W. Ketèlbey „In the mystic land of Egypt“ und zum Abschluss „Rhapsody
in Blue“ von George Gershwin.
Karten zu 10,- Euro jeweils ab 19.45 Uhr an der Abendkasse im
Hauptportal des St.-Nikolaus-Münsters.
Archiv
Nachlese zum Konzert vom 30.Juni: Elias
Großartiges Elias-Oratorium im Überlinger Münster
Überlingen
- Münster- und Kammerchor Überlingen, Südwestdeutsche
Philharmonie Konstanz und Solisten überzeugen mit beeindruckender
Aufführung. Publikum reagiert mit Bravo-Rufen, Fußgetrappel und
Standing Ovations
Dem
Münster- und Kammerchor Überlingen und der Südwestdeutschen
Philharmonie Konstanz sowie den Solisten gelang es, die packende
Dramatik des Oratoriums „Elias“ erlebbar zu machen. Die Leitung hatte
Münsterkantorin Melanie Jäger-Waldau.
„Die
letzte Note des Elijah ging unter in einem Unisono von nicht enden
wollenden Applaussalven von tosendem Lärm“ schrieb 1846 der Rezensent
der London Times über die Uraufführung des Oratoriums „Elias“ von Felix
Mendelssohn Bartholdy. Die Begeisterung des Publikums über die
Aufführung des gleichen Werkes im ausverkauften Überlinger Münster ist
durchaus vergleichbar.
Mit
Bravo-Rufen, Fußgetrappel und Standing Ovations ließen die Zuhörer
keinen Zweifel daran, dass der Münsterkantorin Melanie Jäger-Waldau mit
dem Münster- und Kammerchor Überlingen, der Südwestdeutschen
Philharmonie Konstanz und Solisten eine großartige Aufführung gelungen
war. Natürlich ist das alttestamentarische Sujet ein dankbarer
Lieferant fesselnder Dramatik, die dann das ganze Werk durchzieht.
Schon
der ungewöhnliche Beginn mit einem Rezitativ des Elias, in der er eine
große Dürre prophezeit, zieht in den ersten Takten die Zuhörer mit den
drei abwärtsgerichteten, markanten Tritoni in den Bann. Dem gut
aufgestellten Münster- und Kammerchor gelang es, mit sauberer
Intonation, packender Dynamik und überzeugender Präsenz diese Spannung
über die ganze zweieinhalbstündige Laufzeit des Oratoriums aufrecht zu
erhalten und erwies sich dabei als durchaus wandelbar. Mal das zornige
Volk und bald darauf zarte Engel zu sein, verlangt die Fähigkeit, im
Duktus der Chorsätze blitzschnell umschalten zu können. Lediglich die
Textverständlichkeit ließ zuweilen Wünsche offen.
Hervorzuheben
sind nicht nur die packenden „Hilf Herr“-Rufe und die plastisch
wirkende Gottesbegegnung des Elias sowie die furiose, kraftvolle
Himmelfahrt des Elias, sondern auch die zarten Töne des Chors im
demütigen, andachtsvollen „Wirf dein Anliegen auf den Herrn“ und im
überirdischen Engelschor „Denn er hat seinen Engeln befohlen“, der
schwelgerisch auf geniale Weise den Trost des Psalms 91 transportiert.
Immateriell
gelang der Mädchenkantorei St. Johannes aus Bad Saulgau das
A-capella-Engelsterzett „Hebe deine Augen auf“, das auf der entfernten
Orgelempore gesungen dem Oratorium räumliche Tiefe gab. Diese
Raumeffekte wiederholten sich später auf beeindruckende Weise, als die
Mädchenkantorei in den Seitenschiffen das Quartett mit Chor „Heilig,
heilig“ intonierten.
Wandelbarkeit
bewies der Bassist Hanno Müller-Brachmann. Er sang den starken,
drohenden und zornigen Elias genauso überzeugend, wie den frustrierten
Elias, der sich nur noch den eigenen Tod wünscht. Großartig, wie
Müller-Brachmann auch Pianopassagen noch gut verständlich und tragend
singen konnte. Lediglich die oft ins „ö“ tendierenden Vokalumfärbungen
wirkten zuweilen störend. Der Tenor Andreas Weller war gewiss eine
Idealbesetzung und einfach nur große Klasse. Die ausnehmend schöne
Altstimme von Britta Schwarz fügte sich in das Klangbild genauso
hervorragend ein, wie die klare, aber zuweilen zu etwas zu viel Vibrato
tendierende Stimme der Sopranistin Simone Nold. Fantastisch war die
klare Knabensopranstimme des erst zwölfjährigen Jakob Paul Zimmermann,
der seine Rolle als der Knabe, der auf dem Berg nach Regen Ausschau
halten soll, von der Kanzel aus überzeugend sang.
Mit
dem Orchester der Südwestdeutschen Philharmonie hatte Jäger-Waldau eine
gute Wahl getroffen. In den Violinpassagen waren wunderschön
gezeichnete Linien zu hören. Ein besonderer Genuss war das lyrische
Cello-Solo von John Wennberg in der Arie „Es ist genug“ und ganz
besonders hervorzuheben ist die Gruppe der Blech- und die Holzbläser.
Ein großer Gewinn für den Gesamtklang war ferner die Begleitung auf der
Marienorgel, die vermutlich Martin Weber übernommen hatte. Melanie
Jäger-Waldau führte das Orchester souverän, platzierte an den richtigen
Stellen spannungssteigernde Generalpausen und feuerte die Chöre an, die
auch im Schlusschor noch die Kraft zu einem schönen Finale hatten.
Bernhard Conrads / Südkurier 03.07.13
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